gesundheit

Wermut – Artemisia absinthium

Heilpflanzenporträt

Wermut ist mehr als ein Küchenkraut. Dank ihrer Bitterstoffe besitzt die mehrjährige Pflanze anregende Kräfte. Ihre Einsatzgebiete sind Beschwerden rund um Magen und Darm. Eine bewegte Vergangenheit als berühmtes Getränk kommt noch hinzu.

Künstlerliebling und Geschenk der Göttin

Wie Beifuss kann auch der bittere Wermut (Artemisia absinthium) in der Küche verwendet werden. Schon eine kleine Menge genügt. Sie macht schweres, fettreiches Essen leichter verdaulich.

Noch heute gelten Wermut und Beifuss als Geschenke von Artemis. Die jungfräuliche Göttin der Jagd war für Tiere und Wald zuständig – stand aber auch für Keuschheit. Angeblich konnte Wermutkraut unreine Gedanken vertreiben.

Mönche brachten das Kraut im Mittelalter nach Europa und kultivierten es im Garten. Der sprichwörtliche „Wermutstropfen“ soll daran erinnern, dass ein glücklicher Zustand selten gänzlich ungetrübt bleibt. Absinth, ein smaragdgrünes Wermutdestillat, war im 19. Jahrhundert berühmt-berüchtigt. Vor allem Künstler wie van Gogh und Picasso genossen die „Grüne Fee“ als Aperitif. Vermouth ist auch heute noch ein angesagtes Kultgetränk.

Silbergraues Haarkleid

Ursprünglich stammt der Wermut aus Nordafrika und trockenen Gebieten Eurasiens. Heute ist er auf dem gesamten europäischen Kontinent verbreitet. Der mehrjährige Busch wird bis zu 1 Meter hoch und gehört zur den Korbblütengewächsen. Andere Namen sind „Artenheil“, „Eberreis“ oder „Magenkraut“. Sie deuten bereits auf seine Wirkung hin. Aus einem kräftigen Wurzelstock treiben viele Sprossen buschig empor. Auffällig ist das silbergraue, wollfilzige Haarkleid. Wermut hat gefiederte Blätter. Die Blüte erscheint von Juni bis September: zahlreiche, blassgelbe Blütenköpfchen, die ein wenig nach unten „nicken“. Dadurch wirkt die Pflanze fast schon introvertiert – im Gegensatz zu anderen Korbblütlern in leuchtenden Farben. Die enge Verwandtschaft mit dem Beifuss (Artemisia vulgaris) sieht man dem würzig duftenden Wermut hingegen durchaus an. Wermut bevorzugt sonnig-warme, trockene und dennoch lockere Böden. Er wächst an Flussufern, Weinbergen, Wegrändern und Zäunen, kommt aber auch mit felsigen Standorten zurecht.

Aromatische Bitterstoffe mit Wirkung

Seit Jahrhunderten ist Wermut als starkes „Amarum aromaticum“ bekannt, also als aromatisches Bittermittel mit gesundheitsfördernden Kräften. Das Kraut enthält unter anderem das bittere Absinthin sowie Flavonoide, ätherische Öle und Gerbstoffe. Bitterstoffe entfalten ihre Wirkung auf den Geschmacksknospen am Zungengrund: Dort regen sie die Speichel- und Magensaftproduktion an – uns läuft das Wasser im Mund zusammen. Deshalb kommt Wermut bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden sowie Appetitlosigkeit zur Anwendung. Als Tropfen oder Tee wird er zur Anregung des Appetits üblicherweise vor dem Essen eingenommen, kann gerade bei Verdauungsbeschwerden aber auch nach dem Essen zum Einsatz kommen. Wermut macht traditionell aber auch wach und warm. Anders ausgedrückt: Er wirkt anregend und tonisierend. Auch eine reinigende Wirkung wird ihm nachgesagt. Aufgrund des Inhaltsstoffes Thujon, der unerwünschte Nebenwirkungen haben kann, eignet sich Wermut allerdings nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit. Im Zweifel bitte einen Arzt konsultieren.

Hilfreich für Magen und Darm

Wermutkraut wird zur Blütezeit geerntet. Die lateinische Bezeichnung für das Kraut lautet „Absinthii herba“, Die untere Hälfte der Wermutpflanze ist jedoch meist verholzt. Aus diesem Grund kommen die beblätterten und blühenden oberen Sprossteile zum Einsatz. Amara-Tropfen von Weleda unterstützen als wermuthaltiges Bittermittel bei Beschwerden des Verdauungssystems wie Völlegefühl nach dem Essen, Übelkeit, Blähungen, Sodbrennen und Appetitlosigkeit .

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