gesundheit

Ashwagandha – Withania somnifera

Pflanzenporträt

Der deutsche Name für Ashwagandha lautet Schlafbeere. Dies lässt bereits ahnen, wofür die Heilpflanze traditionell verwendet wird. Sie gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist botanisch mit der Physalis verwandt.

Bewährt bei Stress und Unruhe

Die klangvolle Bezeichnung „Ashwagandha” stammt aus dem Sanskrit. Übersetzt bedeutet sie „Geruch des Pferdes”, was sich auf den Duft der Wurzel bezieht. Ihre deutschen Namen sind einfacher auszusprechen: Schlafbeere, Winterkirsche oder Indischer Ginseng. Ashwagandha gehört zu den am häufigsten genutzten Mitteln der ayurvedischen Medizin. Die Heilpflanze soll gut verträglich sein und eine vielseitige Wirkung besitzen. Laut Überlieferung hilft sie beim Einschlafen, sorgt für innere Ruhe und erhöht die Leistungsfähigkeit. Eine frühe Beschreibung der Heilpflanze geht zurück auf das Jahr 1753: Der Naturforscher Carl von Linné nannte die Pflanze zunächst „Physalis somnifera”. Das lateinische Wort „somnifera” bedeutet „schlafbringend”. Doch auch schon in der griechischen Mythologie gibt es Hinweise auf die Schlafbeere. Laut Überlieferung soll Apollo die Heilpflanze entdeckt und Asklepios, dem Gott der Heilkunde, überbracht haben.

Rote Beeren, grüne Glöckchen

Eine papierdünne Kapsel mit glänzender Beere im Inneren: Rein optisch erinnert Ashwagandha stark an die bekannte Kapstachelbeere (Physalis peruviana). Beide gehören zu den Nachtschattengewächsen. Ihre ursprüngliche Heimat reicht von Afrika über den Nahen Osten bis nach China.

Ashwagandha wächst an Wegrändern und im Gebüsch. Bis zu 150 Zentimeter hoch wächst die krautige Pflanze. Sie ist robust und anpassungsfähig. Ihre kräftige Wurzel reicht rund 30 Zentimeter tief in die Erde. Ein Blütenstand der Schlafbeere trägt vier bis sechs Einzelblüten. Sie sind gelb bis hellgrün und sehen aus wie kleine Glöckchen. Zur Fruchtreife vergrössert sich der durchscheinende Kelch. Er wirkt dann wie ein Lampion im Miniaturformat. Innen sitzt eine kugelförmige, tomatenrote Beere. Sie sieht appetitlich aus, ist aber wegen der enthaltenen Saponine giftig.

Pflanzenstoffe für ruhigen Schlaf

Seit Jahrtausenden kommt Ashwagandha im Ayurveda zur Anwendung. Als pflanzliches Mittel lindert das Heilkraut vor allem Schlaflosigkeit, Ängste und gedrückte Stimmung. Wie Ginseng oder Rosenwurz gilt die Schlafbeere als Adaptogen – so nennt man Mittel, die unsere körperliche Anpassungsfähigkeit verbessern. Die Heilpflanze macht unempfindlicher gegen Stress, indem sie die Wirkung des Stresshormons Cortisol ausgleicht. Zu den Inhaltsstoffen von Ashwagandha zählen vor allem beruhigende Alkaloide. Wissenschaftlich untersucht werden aktuell auch andere sekundäre Pflanzenstoffe wie die in der Schlafbeere ebenfalls enthaltenen Withanolide. In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda wird Ashwagandha meist in Form von Pulver oder Kapseln eingenommen. Die Dosis der täglichen Einnahme kann gezielt auf die Intensität der Beschwerden angepasst und bei Bedarf gesteigert werden. Japanische Schlafforscher belegten die Wirkung von wässrigem Extrakt aus Ashwagandha-Blättern. Er sorgte für schnelleres Einschlafen und für längeren Tiefschlaf.

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