gesundheit

Das Gerstenkorn

Entstehung & Symptome

Lästig, klein und dafür ganz schön schmerzhaft – die Rede ist vom Gerstenkorn. Einmal da macht es sich schnell bemerkbar. Kein Wunder. Dahinter steckt nämlich eine fiese Entzündung im Auge, ausgelöst durch Bakterien. Doch wie genau entsteht das Gerstenkorn und was können Symptome sein?

So entsteht das Gerstenkorn

Neben trockenen Augen und der Bindehautentzündung zählt es zu den häufigsten Augenbeschwerden: Das Gerstenkorn. Es bildet sich am Augenlid und kann ziemlich schmerzhaft sein. Kein Wunder. Die Drüsen am Augenlid sind akut entzündet, gerötet und geschwollen. Wie so oft wird die Entzündung im Auge durch Bakterien ausgelöst. Meist sind sogenannte „Staphylokokken“ die Auslöser der Augenlid-Infektion.

Wer also zu Staphylokokken-Infektionen der Haut neigt, ist anfälliger. Aber auch ein schwaches Immunsystem oder Akne können das Augenleiden begünstigen.
 

Der Begriff „Gerstenkorn“ leitet sich vom lateinischen Wort „hordeum“ ab - auf Deutsch: die Gerste. Fachsprachlich wird es deshalb auch Hordeolum genannt.

Ist das Gerstenkorn ansteckend?

Die Antwort lautet: Ja. Bei einem Gerstenkorn (Hordeolum) handelt es sich um eine Infektion im Auge – ausgelöst durch Bakterien. Diese Bakterien können auf andere Menschen übertragen werden. Daher gilt: Auf keinen Fall sollte man sich eigenmächtig an der Schwellung zu schaffen machen. Schon gar nicht mit ungewaschenen Händen. Nicht fachgerecht ausgedrückt, können sich nämlich die Bakterien leichter ausbreiten.
 

Das sind Anzeichen des Gerstenkorns

Hat sich ein Gerstenkorn (Hordeolum) gebildet oder nicht? An diesen Symptomen kann man das Augenleiden schnell erkennen:

  • Auf dem Augenlid oder Lidrand befindet sich eine linsen- bis erbsengrosse rote Schwellung, die sichtbar ist.
  • Die Schwellung ist druckempfindlich und enthält Eiter.

Gesundes Auge - Auge mit Gerstenkorn

Äusseres und Inneres Gerstenkorn 

Hat sich ein Gerstenkorn (Hordeolum) im Auge gebildet, kann man je nach Symptomen noch weiter zwischen „Äusserem“ und „Innerem“ Gerstenkorn unterscheiden.

Befindet sich die Schwellung an der Kante des Augenlids bzw. am Lidrand vom Auge, dann sind die sogenannten Zeis- oder die Moll-Drüsen entzündet. In diesem Fall spricht man von einem äusseren Gerstenkorn. Sind die Meibom-Drüsen entzündet, die an der Innenseite des Augenlids liegen, spricht man von einem Inneren Gerstenkorn.

Gerstenkorn und Hagelkorn

Daneben gibt es noch das sogenannte Hagelkorn. Ursache für das Hagelkorn ist eine verhärtete oder verstopfte Meibom-Drüse. Es kommt zur hagelkorngrossen Verdickung im Bereich dieser Drüse. Das Hagelkorn ist nicht schmerzhaft und kann wochenlang ohne Beschwerden bestehen bleiben. Es handelt sich also um eine chronische Entzündung, die oft ohne Schmerzen verläuft.

Wie lange bleibt ein Gerstenkorn?

Manchmal öffnet sich das Gerstenkorn (Hordeolum) im Auge spontan nach innen oder nach aussen. Der Eiter fliesst dann von alleine ab. In diesem Fall heilt die Entzündung in der Regel komplikationslos aus.

Bessern sich die Beschwerden innerhalb weniger Tage nicht? Dann sollte eine augenärztliche Praxis aufgesucht werden. Dort wird die Entzündung eventuell geöffnet. Häufig werden auch Medikamente wie Salben, Antibiotika und Augentropfen aus der Apotheke verschrieben.
 

Gibt es Hausmittel gegen das Gerstenkorn?

Hausmittel sind nicht empfehlenswert. Warme Kompressen mit pflanzlichen Zusätzen – wie Kamillenextrakt – können zwar Abhilfe schaffen. Sie können aber auch allergische Reaktionen oder Reizungen im Auge auslösen.

Muss ein Gerstenkorn ärztlich abgeklärt und behandelt werden?

Falls nötig, wird das Gerstenkorn (Hordeolum) in einer augenärztlichen Behandlung geöffnet. Es ist davon abzuraten, das selbst zu tun – da sich die Bakterien dadurch weiter ausbreiten können.

Bei starken Schmerzen, plötzlich nachlassendem Sehvermögen oder anhaltenden und unklaren Beschwerden, sollte man sich sofort in augenärztliche Behandlung begeben.